Das Geschlecht derer von Ow

Das Geschlecht hat seinen Ursprung in Schwaben und erscheint erstmals urkundlich mit Wolferat de Owa im Jahr 1095. Die Stammreihe beginnt mit Hermanus de Owe im Jahr 1245Unter den Mitgliedern derer von Ow waren u. a. Geistliche, Künstler, Gutsbesitzer, Politiker, Juristen, sowie Söldner und Beamte.

Die heutigen Familien Freiherren von Ow entstammen dem schwäbischen Uradel und waren der schwäbischen Reichsritterschaft zugehörig. Das Gut Wachendorf bei Rottenburg ist seit 1125 ununterbrochen im Besitz der Linie Ow-Wachendorf und das Gut Neuhaus im Besitz der Linie Ow-Felldorf, welche seit 1869 die Eigentümer von Piesing und Haiming sind

Nach dem Tod seines Schwiegervaters Sigmund Berchem am 8.Februar 1869 übernahm der erst 14-jährige Sigmund Felix Freiherr von Ow die Güter Piesing und Haiming. Als sein, für die Veraltung zuständiger Vormund, wurde der in München lebende Onkel Max Ow, bayerischer General und Hofmarschall des Prinzen Adalbert von Bayern eingesetzt. 


Sigmund Felix Freiherr von Ow
 

Sigmund Felix, geboren am 18. Oktober 1855, studierte in München und Eichstätt Rechtswissenschaft und Theologie und ergriff den geistlichen Beruf. 1884 empfing er in Regensburg die Priesterweihe, 1901 wurde er Weihbischof in Regensburg und 1906 Bischof von Passau. Im Jahre 1884 stiftete er für die Gemeinden Haiming und Piesing das Altersheim in Haiming. 

Im Jahre 1898 übergab er den Besitz seinem Stiefbruder Anton von Ow. Auch als Bischof blieb er Piesing und Haiming eng verbunden. So verbrachte er regelmäßig seinen Urlaub im Sommer in Piesing, freudig erwartet von den Familienangehörigen und der gesamten Bevölkerung. Er verstarb am 11.Mai 1936 in Passau und wurde in der dortigen Bischofsgruft beigesetzt. 

Anton Freiherr von O

Anton Freiherr von Ow, geboren am 8. November 1858, studierte Rechtswissenschaft in Innsbruck und München. Im Jahre 1901 ließ Anton von Ow in Piesing das Bibliotheksgebäude mit Schlosskapelle zum Dank an seinen Stiefbruder Sigmund errichten. Der Ehe des Anton von Ow entstammen neun Kinder. Von den vier Söhnen ist der älteste, Felix, als Leutnant und Kompanieführer im Leibregiment auf dem Kemmelberg bei Ypern mit nur 21 Jahren 1918 gefallen. Eine Marmortafel in der Schlosskapelle erinnert an seinen Tod. 

Anton Freiherr von Ow übergab seinen Grundbesitz 1939 seinen drei ihm folgenden Söhnen. Johann Anton Freiherr von Ow, geb. 18. August 1899, erhielt das Gut Piesing, Konrad Freiherr von Ow,  geb. 22. Juli 1900, das im Württemberg liegende Gut Neuhaus und Leo Freiherr von Ow, geb. 7. Juli 1903, das Gut Haiming.

Er starb am 12.6.1943 in seinem 85. Lebensjahr und fand seine letzte Ruhestätte im Friedhof von Haiming an der Nordseite der Pfarrkirche. 

Johannes Freiherr von Ow

Der ältester Sohn Konrads Freiherr von Ow, Johannes Freiherr von Ow, übernahm das Gut Piesing am 1.7.1970, da sein Onkel Johann Anton ohne männliche Nachkommen blieb. 
Unter Johannes Freiherr von Ow erfuhr das Gut Piesing einen Wandel. Aus der anfänglichen Landwirtschaft wurde 1986 teilweise ein Golfplatz, der noch heute besteht. Die seit 1888 bestehende Schlosswirtschaft Piesing, damals erste "Sprechstelle" im Ort ( hier gab es das erste Telefon) ließ er nach damals modernsten Gesichtspunkten renovieren, so dass sie im Mai 1988 als Clublokal und öffentliches Gasthaus eröffnet werden konnte.